Hybrid-Pionier mit dem Prius, Wasserstoff-Anbieter mit dem Mirai: Toyota gilt als Pionier bei den alternativen Antrieben, hat sich mit dem ersten reinen Elektroauto aber Zeit gelassen. Erst zwei Jahre ist der bZ4X auf dem Markt.
Der Name ist so ungewöhnlich wie logisch: „bZ“ steht für „beyond zero“, also „null Emissionen“, die 4 benennt das Fahrzeugsegment (Mittelklasse) und das X den Charakter als Crossover. 30 reine E-Modelle will Toyota bis 2030 einführen, die ersten zwei Buchstaben des ersten benennen die dafür geschaffene Submarke innerhalb des Konzerns: Alle Toyota-„Stromer“ laufen künftig also unter dem Label bZ.
Mit seinen 4,70 Metern ist der bZ4x etwa so groß wie der RAV4, aber neun Zentimeter flacher und deutlich progressiver geschnitten als der SUV-Klassiker, dessen erste Exemplare von 1994 in diesem Jahr Anwärter für ein H-Kennzeichen sind.
Und er fällt auf, mit seinem Coupé-artig abfallenden Heck, einem kantigen Design, mit den auch als Matrix-Licht erhältlichen flachen LED-Scheinwerfern und etlichen Kunststoffplanken, die Outdoor-Fähigkeiten optisch herausstellen (oder suggerieren?). Auf einen Kühlergrill hat man beim bZ4x hingegen verzichtet.
Dank des 2,85 Meter langen Radstandes herrschen im Innenraum großzügige Platzverhältnisse. Besonders die Insassen auf den Rücksitzen genießen vorzügliche Beinfreiheit. Vorn dominieren ein wuchtiges Cockpit und eine sehr breite Mittelkonsole. Das zurückgesetzte, dreidimensional wirkende Fahrerdisplay wirkt zunächst etwas ungewöhnlich. Das recht kleine Lenkrad muss man sehr weit nach unten stellen, um die Anzeigen ablesen zu können. Das ersetzt fast ein Head-Up-Display. Auf eine ähnliche Lösung setzt auch Peugeot. Hat man sich mit dieser Ergonomie erst einmal angefreundet und „seine Position gefunden“, erweist sich eben eine solche Lösung als sinnvoll.
Der Toyota bZ4X leistet als Fronttriebler 204 PS, während die Allradversion eine maximale Systemleistung von 218 PS generiert. Die Beschleunigung von Null auf 100 km/h erledigt der frontangetriebene bZ4X mit einstufigem Reduktionsgetriebe in 7,9 Sekunden. Das reicht in der Praxiserprobung durchaus für zügiges Überholen auf Landstraßen. Die 71,4 kWh großeLithium-Ionen-Batterie soll, je nach Version, eine WLTP-Reichweite zwischen 415 und 513 Kilometern ermöglichen.
Die Preise starten bei 42.900 Euro. Dafür gibt es die Einstiegsversion in der Ausstattungsversion Comfort mit Frontantrieb. Die Allradversion ist ab 50.490 Euro zu haben. In Kooperation mit E-Mobilio bietet Toyota auf Wunsch auch ein Elektromobilitäts-Komplettpaket an – sprich: geeignete Wallbox inklusive Installation und einer Ladekarte, dazu eine Photovoltaik-Beratung.
Last but not least: Der Toyota bZ4X ist baugleich mit Subaru Soltera. Beide basieren auf der Plattform e-TNGA des Toyota-Konzerns für Elektroautos. Eine modulare Technik mit vielen Vorteilen: Sie ermöglicht unterschiedliche Fahrzeuglängen ebenso wie Front- und Allradantrieb.
Fotos: Toyota
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