Opel Rocks-e: Leichtfahrzeug als Alternative zu Moped und Roller

Ein Fahrzeug für die „Sustainable Urban Mobility“ (SUM) ist, vereinfacht formuliert, ein Leichtkraftfahrzeug. Es ist rechtlich und tatsächlich kein vollwertiges Automobil. Zu den neuesten Modellen der SUM zählt der kürzlich vorgestellte Opel Rocks-e. Zwar sind für ihn ABS oder gar ESP ebenso wie Airbags nicht vorgeschrieben. Dennoch lohnt ein näherer Blick auf das Sicherheitsniveau, das …

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Ein Fahrzeug für die „Sustainable Urban Mobility“ (SUM) ist, vereinfacht formuliert, ein Leichtkraftfahrzeug. Es ist rechtlich und tatsächlich kein vollwertiges Automobil. Zu den neuesten Modellen der SUM zählt der kürzlich vorgestellte Opel Rocks-e. Zwar sind für ihn ABS oder gar ESP ebenso wie Airbags nicht vorgeschrieben. Dennoch lohnt ein näherer Blick auf das Sicherheitsniveau, das ein solches Fahrzeug bietet.

So ist die (für das Erkennen durch andere Verkehrsteilnehmer wichtige) Stirnfläche des Rocks-e nur um ein Drittel kleiner als bei einem kompakten Pkw und fast vier Mal so groß, wie bei einem Zweirad. Runde LED-Scheinwerfer bzw. Rückleuchten und hochgesetzte Blinkleuchten in der identischen Front- und Heckpartie zeigen auch bei Nachtfahrten, dass hier „mehr als ein Zweirad“ fährt. Weiße Geschwindigkeitsschilder mit schwarzer „45“ sind an beiden Längsseiten und an der Rückseite des Fahrzeugs nach § 58 StVZO vorgeschrieben.

Der vor der Verbundlenker-Hinterachse weit nach außen gezogene Rohrrahmen schützt bei einem Seitenaufprall die Hüften der Insassen und darüber hinaus als Faradayscher Käfig sogar bei einem Blitzschlag. Frontantrieb und tief montierte Batterie sorgen für gutes Fahrverhalten. Sollte es aber doch einmal zum „Sturz“ kommen, sind zwischen der Fahrbahn und den Insassen Gitterrohrrahmen und abriebfeste Kunststoff-Außenhaut

Mit Scheibenbremsen vorn und Trommelbremsen hinten verzögert der Rocks-e vor allem auf glatter Fahrbahn besser, als ein ähnlich schweres Zweirad: Die vier Reifen der Größe 155/65 R 14 bieten erheblich mehr Aufstandsfläche als zwei Motorrad-Pneus.

Zwei identische Türen bedeuten, dass die Tür auf der Beifahrerseite vorn angeschlagen ist und auch nach vorne öffnet, während die hinten angeschlagene Fahrertür entsprechend nach hinten aufschwingt. Vor dieser, früher (fälschlicherweise!) oft als „Selbstmördertür“ bezeichneten Bauweise muss man sich de facto überhaupt nicht fürchten, denn: Das Öffnen von innen per Zugband nicht an der Tür, sondern am Armaturenbrett erfolgt.

Bei einem Frontal-Aufprall kann sich die geteilte Lenksäule nicht in den Innenraum schieben und Dreipunkt-Sicherheitsgurte mit Gurtkraftbegrenzern halten die Passagiere auf den Sitzen. Angeformte Kopfstützen schützen bei einem Anprall von hinten vor einer Peitschenschlag-Verletzung.

Die weit nach hinten gerückte Sitzposition beeinträchtigt die Sicht nach vorn nicht – denn das Panorama-Glasdach erlaubt auch den Blick nach oben, z.B. auf Ampeln. Statt einem Kofferraum gibt es vor dem Beifahrer-Fußraum einen 63 Liter großen Stauraum. In den passt ein kleiner Koffer, und der muss auch nicht gesichert werden, weil er bei einer Vollbremsung – ebenso wie Gegenstände auf der wagenbreiten Ablage hinter der Frontscheibe – nicht nach vorn fliegen kann.

Fazit: Als vierrädrige Alternative zum Moped oder Elektro-Roller bietet ein solches Fahrzeug für die (maximal zwei) Insassen und für andere Verkehrsteilnehmer deutliche Sicherheitsvorteile. Das ist natürlich eine Preisfrage, wobei sich die Mehrkosten im Vergleich zu den Alternativen auf zwei Rädern durchaus in Grenzen halten.

Fotos: Karl Seiler

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