Neuwagenpreise: „Kleine“ deutlich teurer

„Preissteigerungen, so scheint es, sind etwas, woran wir uns mittlerweile gewöhnt haben, wenn auch unfreiwillig. Die Preiserhöhungen im Neuwagensegment hingegen sind allerdings stellenweise horrend. Ein Großteil der Aufschläge resultieren aus den folgenden Ursachen: Gestiegene Sicherheitsanforderungen und der damit verbundenen verbesserte Grundausstattung der Fahrzeuge“, so Dieter Fess, Mitinhaber der Bähr & Fess Forecasts GmbH. Am Beispiel …

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„Preissteigerungen, so scheint es, sind etwas, woran wir uns mittlerweile gewöhnt haben, wenn auch unfreiwillig. Die Preiserhöhungen im Neuwagensegment hingegen sind allerdings stellenweise horrend. Ein Großteil der Aufschläge resultieren aus den folgenden Ursachen: Gestiegene Sicherheitsanforderungen und der damit verbundenen verbesserte Grundausstattung der Fahrzeuge“, so Dieter Fess, Mitinhaber der Bähr & Fess Forecasts GmbH.

Am Beispiel der Kleinwagen-Neupreise und ihrer Entwicklung von 2015 bis 2022 heißt das: Für Basismodelle mit Benziner (etwa Opel Corsa, VW Polo und weitere) sind sie enorm angestiegen. So lag der durchschnittliche Kleinwagen-Neupreis in 2015 bei rund 17.460 Euro, 2018 waren es 18.320 Euro und 2022 bereits 23.575 Euro. Das bedeutet seit 2015 ein Plus von rund 6.120 Euro. „Zurzeit ist die Nachfrage nach Neuwagen deutlich höher als das Angebot, was zu Preiserhöhungen führt. Die Einstiegsmodelle fielen der Straffung der Modellpalette zum Opfer und dadurch werden die besser ausgestatteten, aber auch teureren Modelle zu deren Nachfolgern. Auch die oft bis zu 1.000 Euro preiswerteren Dreitürer sind in den überwiegenden Fällen weggefallen“, erläutert Dieter Fess.

So stiegen unter anderem die Basis-Neupreise beim Corsa 1.2 Selection, unter dessen Motorhaube 2015 ein 70-PS-Benziner werkelte, von 11.980 Euro auf 18.280 in 2022 für das momentane Basismodell (nur noch mit fünf Türen und 75-PS-Motor erhältlich). Das entspricht einer Steigerung von rund 6.300 Euro. Beim Wettbewerber VW Polo haben die Preise auch deutlich zugelegt. So wurden für den dreitürigen VW Polo Trendline mit 60 PS in 2015 lediglich 12.600 Euro aufgerufen. Heute ist das Benzin-Basismodell 20 PS stärker, hat fünf Türen und der Preis ist um 7.325 Euro auf 19.925 Euro gestiegen. Auch beim Corsa-Konzernbruder Peugeot 208 ist der Aufpreis nicht ausgeblieben. So wurden vor sieben Jahren für den Franzosen mit Einliter-Motor in der Access-Version mit 68 PS 12.400 Euro aufgerufen. Heute kommt der Basisbenziner in der Active Pack-Ausstattungsversion – ebenso als Fünftürer allerdings mit 101 PS daher, das bedeutet eine stolze Differenz von 9.650 Euro. „Aussehen, Qualität, Motorisierung und Ausstattung – in allen Punkten gehört der Peugeot in die Spitzengruppe. Die Neupreise sind zwar zum Teil stattlich, aber auch die Restwerte für gebrauchte Exemplare sind auf einem hohen Niveau“, so Dieter Fess.

Bei der Anschaffung eines neuen Minis muss man auch beachtlich tiefer in die Tasche greifen, bekommt aber auch eine wesentlich höhere Motorleistung dafür. In 2015 lag der Neupreis für den Mini 1.2 One First (75 PS) bei 15.900 Euro. Die jüngste Mini Generation, der Mini Cooper First Essential mit 136 PS ist ab 26.100 Euro zu haben, das entspricht einem Preiszuwachs von 10.200 Euro. Weniger drastisch ist der Neupreis-Anstieg im genannten Zeitraum beim Skoda Fabia. So fingen die Neupreise für den 60 PS starken Fabia 1.0 Active in 2015 bei 11.790 Euro an. Heute liegt der Einstiegspreis für den Skoda Fabia 1.0 MPI Easy, der von einem 65 PS-Benzinmotor angetrieben wird, bei 14.540 Euro, was einem Plus von 2.750 Euro entspricht.

Last but not least: Die Autos sind in sieben Jahren deutlich teurer geworden, heute allerdings auch generell deutlich besser ausgestattet als damals.

Fotos: Opel, Peugeot, Skoda, Volkswagen

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