Rallye Dakar: Die Jagd geht weiter und weitere Ausfälle.

Die erste Prüfung nach dem Ruhe- und Wendetag führt von der Hauptstadt Riad zurück mit Kurs West nach Al Duwadimi und hatte wieder eine („Hammer“)-Distanz von 483 Wertungskilometern im Gepäck. Da Loeb die Doppel-Prüfung 6a und 6b für sich entschieden hatte, ging er als Erster in den Schotter. Doch gleich drei „Toyoten“ zogen vorbei und …

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Die erste Prüfung nach dem Ruhe- und Wendetag führt von der Hauptstadt Riad zurück mit Kurs West nach Al Duwadimi und hatte wieder eine („Hammer“)-Distanz von 483 Wertungskilometern im Gepäck. Da Loeb die Doppel-Prüfung 6a und 6b für sich entschieden hatte, ging er als Erster in den Schotter. Doch gleich drei „Toyoten“ zogen vorbei und machten die Pace: Quintero (Gazoo), Moraes (Gazoo) und Chicherit (Overdrive). Dann rollte Sainz an. Wo blieb Ekström, der Gesamt-Zweite? Der hatte schon bei KM 30 erste Probleme, Peterhansel, Teamkollege auf dem Audi-Hybriden, hielt an, um defekte Ersatzteile des Schweden durch eigene gute Teile zu ersetzen. Das brachte nichts, so dass Ekström seine Elektro-Flunder mehr als zwei Stunden zwangsparken musste, bis der Service kam. Damit ist Gesamtplatz 2 erst einmal „dahin“ – und ein anderes Opfer des Tages war Nani Roma. Auf dem Weg zu den Top Ten wurde er von seinem Ford Ranger Raptor im Stich gelassen. Wahrscheinlich endgültig. Die prominenten Ausfälle häufen sich. Vorneweg blies nun Loeb offen zur Attacke auf den führenden Sainz, der noch satte 23 Minuten auf dem Guthaben aufweist. Zwischendurch machte Serradori auf dem CR 6 stark auf sich aufmerksam, blieb zeitweise fast im Windschatten von Sainz und ergatterte so den tollen Tagesrang 5. Eine enorme Leistung für ein Fahrzeug mit 2-Rad-Antrieb – und seine Besatzung! Loeb interessierte nur eines an diesem gefühlt endlos langen Tag (total über 800 KM!): Sainz auf dem Elektro-Racer von Audi so viele Minuten wie möglich abzunehmen. Volles Risiko folglich. Und es ging gut: Loeb knipste dem „Matador“ satte 10 Minuten ab. Dazwischen schoben sich: Moraes auf dem Gazoo- Toyota (fehlerfrei) auf Platz 2. Und der mutig aufspielende Favorit Al-Attiyah auf dem wieder bestens gehenden Prodrive Hunter von BRX, was fürs Podest reichte. Chicherit, auf dem privaten Overdrive Hilux, hatte noch in verwegener Fahrweise Rang 4 ergattert. Zala auf dem X-raid-MINI auf feinem sechstem Rang, auf der 20 dann Holowczyc. Ein Platz vor Peterhansel, der ja Ekström zur Hilfe gekommen war und sich dabei, quasi Edelhelfer, 43 Minuten einfing.

Der 15. Januar wiederum fing für einige Teilnehmer nicht gerade verheißungsvoll an. Der Weg führt von Al Duwadimi nach Ha’il, mit erneut 458 KM gegen die Uhr. Bei KM 62 strandet Al-Attiyah erneut, verliert dabei mindestens 1,5 Stunden: Probleme mit dem Motor scheinen die Ursache bei seinem Prodrive Hunter zu sein. Seinem Credo von gestern, Kollegen Loeb nach hinten abzusichern, wird er so kaum folgen können. Peterhansel holt auf. Sein Audi Hybrid geht richtig gut, er liegt schon auf Platz 6. Loeb hingegen düst vorne davon, lässt seinen Verfolgern nicht die Spur einer Chance. Ekström folgt ihm wie ein Schatten, nahezu auf Sichtweite. Dazu stößt Chicherit auf dem Overdrive-Toyota, kommt immer näher, sieht schon die Staubwolke. Al-Attiyah steht noch immer. Eine richtig schnelle Etappe, zwar auf ständig wechselndem Untergrund, aber hier sind die aus früheren Rallyes erfahrenen Stars wie Loeb, Sainz, Ekström und Chicherit in ihren ureigensten Elementen. Zala, auf dem X-raid-MINI, am Vortag noch auf Gesamtplatz 7 zu finden, fehlt und fehlt und fehlt. Bei KM 366 ist Chicherit an „El Matador“ vorbeigeflogen, nimmt ihm 2,5 Minuten ab. So ging es munter weiter bis zum Ende der Prüfung, die dann doch ein etwas überraschendes Bild abgab: Ekström als Erster vor Peterhansel, Chicherit und Sainz. Sprich: Die drei Audi- Hybriden unter den ersten Vier. Ein erfreuliches Ergebnis für die schon mehrfach gebeutelte Elektro-Fraktion aus Ingolstadt. Loebs Rückstand auf Sainz liegt erneut bei 25 Minuten. Schon auf der 5: Das Juniorenteam von Toyota Gazoo mit Quintero/Zenz, erneut das beste Team der anfangs mitfavorisierten Gazoo-Teilnehmer aus Südafrika.

Fotos: Audi Communications Motorsport (Antonin Vincent), Toyota Media (Marian Chytka)

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