Alcantara: Tierfreier Klassiker – nicht nur fürs Auto

Es war ein absolutes Novum im Automobildesign, das Mikrofaser-Material im Wildleder-Look: Mit Sitzpolstern, Dachhimmeln und Armaturentafeln aus Alcantara setzten Nobelmarken wie Lancia und Maserati schon in den 80er-Jahren eigenständige Akzente. Damals setzten die meisten Premium-Hersteller auf schwere Leder-Fauteuils, auch das längst aus Auto-Interieurs verschwundene Velours spielte noch eine wichtige Rolle. Alcantara präsentierte sich als moderne Variante, als perfektes Sinnbild italienischen Stils.

Das Material trat seinen Siegeszug an: Viele weitere Hersteller kamen hinzu, vor allem Audi nutzte Look und Image der italienischen Marke, um auch im Interieur-Design seine Stellung als sportliche Alternative zu den etablierten Nobelmarken zu dokumentieren.

Alcantara eroberte sich einen Platz im Motorsport, weil es ungemein griffig und damit für Lenkräder prädestiniert ist. Und auch wenn andere Lieferanten auf den Zug aufsprangen, gilt Alcantara als das Original unter den Mikrofaser-Materialien. Die Marke ist einer der ganz wenigen Zulieferer, mit dem sich Automarken schmücken, anstatt sie zu verbergen – wie etwa Brembo oder bisweilen Recaro.

Die Erfolgsgeschichte von Alcantara begann im Möbel- und Modedesign, bevor es in der Automobilbranche angeboten wurde. Heute wird das Material in vielen Autos der Premium-Klasse angeboten – zum Beispiel bei BMW, in den GSe-Spitzenmodellen von Opel, im neuen Alfa Romeo Tonale oder im Elektro-SUV Fisker Ocean. Die Studie der „Neuen Klasse“ von BMW ist umfangreich mit Alcantara ausgeschlagen.

Fotos: Autoren-Union Mobiliät/Alcantara, BMW, Fisker

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