Kia Sportage Mild Hybrid: Segelnd sparsam unterwegs

Der Sportage wurde speziell für Europa gebaut. Folglich bietet Kia für den Bestseller eine vollständig hybridisierte Antriebspalette inklusiv Plug-In- und Vollhybrid an. Wir fuhren den SUV als 48 Volt-Mildhybrid Sportage mit Allradantrieb (genaue Modellbezeichnung: 1,6 T-GDI 48V 7DCT AWD).

Im Innenraum des 4,51 Meter langen und 1,86 Meter breiten Sportage fällt das gekrümmte – aus dem EV6 bekannte – gewölbte Panoramadisplay mit zwei 12,3 Zoll-Bildschirmen, die nahtlos ineinander übergehen, sofort ins Auge. Das Cockpit ist übersichtlich gestaltet und intuitiv bedienbar. Die verwendeten wirken wertig, ihre Verarbeitung ist einwandfrei. Erwähnenswert sind die bequemen Sitze mit gutem Seitenhalt. Der Innenraum ist großzügig dimensioniert. Mit seinem Radstand von 2,68 Meter bietet der Allradler Platzverhältnisse, die vorne wie hinten gut bemessen sind. Davon profitieren Passagiere wie Gepäck: Das Ladevolumen beträgt mindestens 562 Liter und kann bei umgeklappten Rücksitzen auf maximal 1761 Liter erweitert werden. Die Rücksitze sind die in der Neigung verstellbar und beim Umklappen entsteht ein ebener Ladeboden.

Unser Testwagen ist ab 43.590 Euro zu haben. Unter der Motorhaube verrichtet ein 1,6-Liter-Benzindirekteinspritzer mit 180 PS seine Arbeit. Der Vierzylinder-Turbo mit 48-Volt-Bordnetz mit Riemenstarter-Generator sowie Gleichspannungswandler läuft kultiviert und erreicht sein Drehmoment-Bestwert von 265 Nm zwischen 1500 und 4500 Umdrehungen. Geschaltet wird über ein 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe, dass gut abgestimmt ist und die Kraft auf alle vier Räder überträgt. Den Spurt von 0 auf 100 absolviert der gut 1,6 Tonnen schwere SUV in neun Sekunden bei einer Spitzengeschwindigkeit von 201 km/h. Dabei konsumiert er laut Hersteller (WLTP) 7,1 Liter auf 100 Kilometer. 7,8 Liter waren es bei uns in der Fahrpraxis im Durchschnitt, und bei bewusst spritsparender Fahrweise reichten dem SUV sogar 6,8 Liter. Der Motor läuft zwar nicht lautlos oder „kaum vernehmbar“, aber kultiviert. Insbesondere bei höheren Drehzahlen macht er sich akustisch bemerkbar. Sehr angenehm: Sobald man den Fuß vom Gas nimmt, schaltet sich der Verbrenner für kurze Phasen ab. Er ist dann im „Segel-Modus, und das senkt den Kraftstoffverbrauch. Die Lenkung gibt genügend Rückmeldung und arbeitet präzise. Das Fahrwerk bügelt auch auf unebener Straßenlage die daraus resultierenden Hindernisse gut und komfortabel ab. Der variable Allradantrieb sorgt für eine gute Traktion. Sein Durst hält sich bei vorausschauender Fahrweise in Grenzen. Unser Bordcomputer zeigte insgesamt einen Testverbrauch von 7,8 Liter E10/100 km an.

Der Fahrer wird in der Ausstattung „Spirit“ von vielen elektronischen Helfern unterstützt. Sie arbeiten fleißig und geben bei Bedarf auch reichlich Feedback. Ein Frontkollisionswarner mit Abbiegefunktion, Querverkehrserkennung, Spurhalte-, Spurverfolgungs- und Spurwechsel-Assistent mit Totwinkelwarner ebenso wie intelligenter Tempo-Assistent sind immer an Bord. Was uns besonders auffiel: Sehr komfortabel und angenehm ist der Tote-Winkel-Assistent mit Monitoranzeige.

Fotos: Ute Kernbach

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