Škoda und Audi und die Konzernmutter selbst haben sich schon aus dem Modularen E-Antriebs-Baukasten (MEB) von Volkswagen bedient. Nun tut es auch Cupra – mit dem Tavascan, nach dem Born nun das zweite rein elektrische Modell der sportlichen Marke aus Spanien. Benannt ist das neue Cupra-Markenflaggschiff nach einem kleinen spanischen Dorf in der Provinz Lleida in Katalonien, rund acht Kilometer von der Grenze zu Frankreich und 16 Kilometer von der zu Andorra entfernt.
4,64 Meter lange, 1,86 Meter breite und 1,60 Meter hoch, geführt als SUV, optisch aber auch mit Elementen von Sportwagen und Coupé. Der Tavascan präsentiert sich mit auffallend markanter Front. Ein langer Radstand (2,77 Meter), kurze Überhänge und beleuchtete Cupra-Logos passen ins Bild und haben auch einen praktischen Nutzen – auch im Fond großzügige Platzverhältnisse. Hinter der Heckklappe können mindestens 540 Liter Gepäck verstaut werden. Im Innenraum thront ein 15-Zoll-Touchscreen-Bildschirm, der fürs Infotainment zuständig ist und schnell reagiert, in der Mitte der Armaturentafel. Ein Head-Up-Display mit allen für den Fahrer relevanten Infos steht auch zur Verfügung.
Die Sitze sind bequem und bieten reichlich Seitenhalt. Hat man den Start-Knopf betätigt, bleibt es erst einmal sehr still, abgesehen von Wind- und Reifengeräuschen. Soweit typisch für ein rein batterieelektrisch betriebenes Auto. Aber auch das, was man hört, bleibt sehr verhalten. .
Angeboten wird der Stromer wahlweise mit Heck- oder Allradantrieb. Das Basismodell „Endurance“ mit Heckantrieb leistet 210 kW/286 PS und meistert den Sprint von Null auf Tempo 100 in 6,8 Sekunden. Der Allradler kombiniert zwei E-Motoren – 80 kW vorne und 210 kW hinten. Das ergibt eine Systemleistung von 250 kW/340 PS mit einem Drehmoment-Bestwert 545 Newtonmeter – wie bei der Basisversion. Für den Sprint aus dem Stand auf 100 km/h benötigt der Spanier 5,5 Sekunden und bei beiden Versionen ist bei einer Spitzengeschwindigkeit von 180 km/h (abgeregelt) Schluss. Den Normverbrauch der Top-Version VZ gibt der Hersteller mit 16,5 – 16,8 kWh (Endurance: 15,2 – 16,0 kWh/Reichweite bis zu 568 Kilometer) an. Damit soll eine Reichweite bis zu 522 Kilometern drin sein. Beide Tavascan-Versionen speichern den Strom in einer 77-kWh-Batterie, in der an einer Schnellladesäule mit bis zu 185 kW in sieben Minuten für 100 Kilometer Strom nachgeladen werden kann. Den Akku von 10 auf 80 Prozent aufzuladen dauert im Idealfall rund 28 Minuten.
Für eine erste Erprobung rund um Barcelona stand das Allrad-Topmodell VZ mit 340 Pferdestärken parat. Es hinterlässt einen agilen und dynamischen Eindruck. Durch den niedrigen Schwerpunkt des Fahrzeugs ergeben sich gute Fahr- und Handlingeigenschaften. Dazu tragen auch die Progressiv-Lenkung und die Adaptivdämpfer – beides Serie – bei. Neben der guten Fahrwerksabstimmung von Federn und Dämpfern, die Unebenheiten der Fahrbahn filtern, kommt der Komfort nicht zu kurz. Unser Bordcomputer zeigte nach einer rund 120 kilometerlangen Fahrt einen Verbrauch von 17,7 kWh an. Rekuperiert wird über die Schaltwippen am Lenkrad.
Für Sicherheit und Komfort an Bord sorgen viele Assistenzsysteme. So gibt es unter anderem eine vorausschauende Distanzregelung (ACC), Verkehrszeichenerkennung, intelligente Tempoanpassung, Rückfahrkamera und ferngesteuertes Parken (Remote Park Assist), ein automatischer Spurwechsel und die neue Version des Connected Travel Assist.
Bleibt die Preisfrage: 56.210 Euro sind der Grundpreis für den 286 PS starken Tavascan Endurance mit Heckantrieb. Wie viel der Allradler kosten wird, verrät Cupra noch nicht – dafür Informationen zum Markstart in Deutschland: Im Herbst beginnen die Auslieferungen, bestellt werden kann ab Juni 2024.
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