Weil das Automobilmuseum (Collection Schlumpf) im elsässischen Mülhausen dem Fürsten von Monaco einen seiner legendären Bugatti Royale zeitweise als Leihgabe zu einer Ausstellung überlassen hatte, revanchierte sich dieser mit einer Auswahl von rund zwanzig seiner Sammelstücke, um sie über den Sommer bis zum 3. November in einer Sonderschau zu zeigen.
Die präsentierten Fahrzeuge weisen weit in die Vergangenheit, etwa mit einem Motorrad vom Typ Beeston Humber, auf dem Seine Durchlaucht Albert I mit 2,75 PS ab 1903 weite Ausflüge durch ganz Frankreich zu unternehmen pflegte. Markentreue schon damals: Der Fürst erwarb 1911 einen Doppelphaeton der gleichen britischen Firma (1900-1970), dessen 17 PS ihm ermöglichten, mit 70 km/h über die staubigen Landstraßen zu brausen.
Am anderen Ende der Zeitschiene ist der Lexus Landaulet LS 600h zu sehen, in dem das derzeitige Fürstenpaar im Sommer 2011 zur Trauung fuhr – mit einem abnehmbaren Plexiglasdach über dem Fond. Dazwischen sind nicht nur Staatskarossen vom Typ Rolls-Royce & Co ausgestellt, die Alberts Vater Rainier III in seinen Fuhrpark eingereiht hatte. Es sind als Zeugen des Zeitgeists auch zwei Abwandlungen des italienischen Volksautos Fiat 600 zu sehen – ein Viertürer und das offene Jolly-Strandauto, in dem sich einst die Prominenz an der Riviera und der Côte d’Azur zeigte und das sogar über den Atlantik verschifft wurde, wo Schauspieler wie John Wayne, Yul Brynner und Präsident Lyndon B. Johnson damit herumfuhren. Die Renn- und Rallyegeschichte von Monte Carlos dokumentieren ein Formel-I-Jordan und ein total verspoilerter, kaum zu erkennender Mini Metro.
www.musee-automobile.fr
Die Collection Schlumpf ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Alle erklärenden Tafeln sind auch in Deutsch verfasst.
Fotos: Gundel Jacobi
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