David Castera heißt der Mann, auf den alle Teilnehmer und Teamchefs besonders aufmerksam blicken – und hören. Castera ist bei der A.S.O. (Amaury Sport Organisation) für Regeln und Routen hauptverantwortlich, war selbst viele Jahre lang erfolgreicher Copilot in der Weltspitze der Rally-Raid-Teams. Er weiß also, „wie und wi der Hase läuft“, ist ein versierter Planer und harter Kritiker in allen sportlichen Belangen.
Die Gesamtlänge der 2024er Dakar liegt bei 7.891 Kilometern, von denen 4.727 gegen die Uhr, also gezeitet, gefahren werden. So zumindest das neue Konzept für die nächste Rundfahrt, die in Al‘Ula startet und in Yanbu am Roten Meer endet. Folglich geht es einmal quer durch Halbinsel vom Nordwesten bis zum Südosten und retour. 196 vierrädrige Autos wurden gemeldet: 72 „Ultimate Cars“/T1 und T2, 42 „Challenge Cars“ /T3, 36 „SSV“ /T4 und 46 „Trucks“ /T5. Insgesamt nehmen, nach derzeitigem Stand der Anmeldungen, 354 Teilnehmerinnen und Teilnehmer die wilde Hatz durch Sand und Schotter auf.
Streckenführung, Landschaften, Untergründe und Landschaftsstrukturen wechseln häufig ab. Schnelle Passagen und Regionen, die sehr vorsichtiges und vorausschauende Navigieren und Manövrieren erfordern, bieten insgesamt ein „regelrechtes 3-Sterne-Menü“ für eine Rally Raid-Veranstaltung. So sagt es David Castera selbst.
Der Anteil deutscher Teilnehmer ist dabei überschaubar, ein halbes Dutzend sind es diesmal, die Zahl ging in den letzten Jahren „von Rallye zu Rallye“ zurück. Als deutscher Herstelle schickt Audi den RS Q e-tron ins Rennen, nach einem letzten Härtetest in Frankreich im November. Aber auch die ehedem so stark vertretenen Südamerikaner lassen sich heuer an zwei Händen abzählen. Aber: Dass der eine oder andere nach einer Zeit der Abstinenz wieder mit dabei ist, bringt Freude in die Szene. So musste der 27-fache Dakar-Teilnehmer (kein Tippfehler! In Worten: siebenundzwanzig) und zweifache Dakar-Sieger Nani Roma (1x Motorrad 2004, 1x MINI 2014) 2023 krankheitsbedingt noch vor dem Start aussteigen. Seine starken Auftritte für das britisch-bahrainische Team von BRX /Hunter sind noch gut in Erinnerung. Aber er musste sich ein neues Team suchen. Das fand er bei Ford im „M-Motorsport-Team“, bei dem ein Ranger Raptor nach neuestem T1+- Reglement eingesetzt wird. Roma hatte sich mit diesem Pickup bei der jüngst beendeten Rally du Maroc bis auf Platz 3 vorgekämpft. Quasi ein Gesundheitszeugnis. Und auch interpretierbar als Omen für Romas Dakar-Sieg Nummer 3.
Text: Frank Nüssel
Fotos: Audi Motorsport Communication, Niechwiadowicz.com (Maciej Niechwiadowicz), Toyota Newsroom Europe
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