5,02 Meter lang, 1,98 Meter breit und 1,78 Meter hoch: Bei solchen Abmessungen für ein Auto mag man spontan denken: „Was für ein Koloss!“ – die umgangssprachliche Bezeichnung, die ursprünglich eine gigantische Statute des Sonnengottes Helios meint. Und die galt in der Antike als eines der sieben Weltwunder.
Von außen mag der KIA EV 9 tatsächlich genau so wirken – wie ein Koloss. Groß dimensioniert, auffallend. Dass es ihn wahlweise als Sechs- oder Siebensitzer gibt, verstärkt diesen ersten Eindruck vielleicht noch. Damit ist auch klar, dass dieses Auto vornehmlich Familien mit Kindern in den Blick nimmt. Gerade Linien, rechte Winkel, steile Linien, eine fast senkrechte Windschutzscheibe. Das ist eine klare Designsprache.
Im Innenraum finden sich üppige Flächen in fast jeder Form, bei Displays, Sitzen, Ablagemöglichkeiten, bestimmen das Interieur. Bedienung durch Berührung („touch me“) ersetzt nahezu komplett die früher üblichen Dreher, Steller und Regler. Bedienungsfreundlich ist das nicht, wenn man eben die früher üblichen Lösungen gewohnt ist. Wer sich die (nötige) Zeit nimmt, die „touch“-Varianten kennenzulernen und sich in der Handhabung zu üben, mag das genau anders sehen.
Der von außen so groß wirkende Kia EV 9 hat auch einen schier unermesslichen Innenraum. Auch der Antrieb gibt sich keineswegs zurückhaltend: Mit seiner 800-Volt-Technik schafft man es via Schnell-Laden, in knapp 30 Minuten auf 80 Prozent der gesamten Kapazität zu kommen. 283 kW/385 PS ist die Leistung des EV9 in Zahlen. Und 576 Kilogramm Zuladung sind maximal drin.
Insgesamt macht der „Koloss auf den ersten Blick“ einen harmonischen Eindruck. Die Preispalette reicht von 72.490 Euro bis 84.180 Euro (für die GT-Line als Siebensitzer). Gönnt man sich für letzte alle verfügbaren Optionen, überschreitet man knapp die 87.000-Euro-Grenze. Freilich tritt der KIA EV9 in einem Segment an, in dem solche Zahlen alles andere als ungewöhnlich sind.
Abschließend noch ein kurzer Blick zurück: Längst vorbei sind die Zeiten, als Kia mit Modellen wie Pony und Sephia am deutschen Markt debütierte: Als preiswert, vernünftig und solide galten sie, Punkt. Mit der Verpflichtung des deutschen Designers Peter Schreyer, 2006 von VW zu Kia wechselnd, änderte sich das Image des korenanischen Herstellers entscheidend. Picanto, Ceed und Sportage wirkten deutlich attraktiver als ihre Vorgänger, und die von Schreyer eingeführte „Tigernase“ als Kühlergrill-Markenzeichen etablierte sich als typisches Merkmal des Kia-Design.
Diese Entwicklung setzt Kia mit dem EV9 fort, was Leistung, Raum, Sicherheit, Technik, Nutzwert und eben auch die Optik angeht.
Fotos: Kia
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