„L’Aventure Peugeot Citroën DS“ hat sich dem Erbe der drei französischen Marken Peugeot, Citroën und DS verschrieben. Die Organisation führt unter anderem ein Museum über die Geschichte von Peugeot in Sochaux, im Osten Frankreichs und hilft, historische Modelle zu zertifizieren sowie mit originalgetreuen Ersatzteilen zu restaurieren. Mit Unterstützung durch „L’Aventure Peugeot Citroën DS“ wurden seltene und wertvolle Citroën-Modelle auf der Techno Classica in Essen und der Retro Classics in Stuttgart gezeigt.
Die ersten wassergekühlten Prototypen der 2CV-Serie „A“ oder TPV (toute petite voiture = „ganz kleines Auto“) wurden 1939 weitestgehend aus Aluminium gebaut. Der TPV hatte nur einen Frontscheinwerfer, wog leer nur 380 Kilogramm und hatte keinen Anlasser, sondern wurde er mit einer Kurbel gestartet. Die Sitze aus Leichtmetallrohr waren mit Segeltuch bespannt. Der einzelne Scheibenwischer wurde während der Fahrt über die Tachowelle betrieben und im Stand waren Wischbewegungen mit Handrad möglich. Die Beleuchtung erfüllte lediglich die in Frankreich gesetzlich vorgeschriebenen Mindeststandards.
So fehlten Außenspiegel, Winker und ein zweiter Frontscheinwerfer sowie ein zweites Rücklicht. Flaminio Bertoni, der spätere Designer der legendären DS, begann schon 1939 ungefragt mit Entwürfen für ein gefälligeres Aussehen des 2CV.
Vom Citroën 11 CV BL Cabriolet mit der kurzen und schmalen Karosserie der Baureihe Traction Avant wurden von 1934 bis 1940 nur einige Hundert offene “Légère“ (= Licht) von Hand gebaut, die als Fronttriebler mit einem 43 kW/58 PS starken von 1,9-Liter-Vierzylinder und Revolverschaltung im Armaturenbrett per Dreiganggetriebe 120 km/h Höchstgeschwindigkeit erreichen. Eine Besonderheit des Zweisitzers ist der mit der Kofferraumdeckel aufklappbare „Schwiegermuttersitz, für den es als Ein- und Ausstiegshilfe zwei kreisrunde Trittflächen rechts hinten auf dem Kotflügel und der Stoßstange gibt. Mit der sehr seltenen Zustandsnote 1 (wie neu – oder besser) und 155.000 Euro Gutachten-Wert wird das „Cab Trac“ aktuell aus einer Sammlungsauflösung für 106.000 Euro angeboten. Der 1974 vorgestellte Citroën CX bot als 4,92 Meter langer Fronttriebler nicht nur eine konkav gewölbte Heckscheibe (die den Regen mittig ablaufen ließ), sondern auch die geschwindigkeitsabhängige, selbstrückstellende Servolenkung „Diravi“ und die hydropneumatische Federung mit in vier Stufen variierbarer. Zu starken Vierzylindern als Turbo-Benziner oder -Diesel kamen später auch noch Sechszylinder. Sogar für den Fuhrpark des DDR-Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker wurden in den 80er Jahren 35 Exemplare des CX „Prestige“ it Blaulicht und Standarten eingesetzt, Darunter waren zehn gepanzerte Ausführungen – die nach 1990 vom Bundeskriminalamt (BKA) wieder genutzt wurden.
Fotos: Karl Seiler
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