Die Oberklasse in die Mittelklasse transferieren zum Einstiegspreis bis maximal 70.000 Euro: Mit dem ID.7 hat Volkswagen sich viel vorgenommen. Aber ist das auch realistisch? Eine erste Antwort gibt der ID.7 Pro S.
Die strömungsgünstige Grundform inklusive Räder, Reifen, Funktionsöffnungen, Spiegeln und Unterboden ist Basis für einen Cw-Wert von 0,23 und eine Reichweite von 794 Kilometern. Die nennt jedenfalls der Hersteller. Zur Mitte strebende schmale LED-Scheinwerfer und das ID-typische LED-Band sowie die LED-Querspange charakterisieren den ID.7. Das wirkt optisch wie aus einem Guss, da wurde geschickt auf alles verzichtet, was nicht wirklich notwendig ist.
Der Stromspeicher zwischen den Achsen (91 kWh brutto, 86 kWh netto, statt der 77 kWh des ID.7 Pro zum Markstart) liefert 286 PS bei einem maximalen Drehmoment von 545 Newtonmetern. Die Höchstgeschwindigkeit wird bei 180 km/h abgeregelt.
Im Interieur ist reichlich Platz, auch dank eines Radstands von 2,97 Metern. Das gilt auch für den Raum hinter der elektrisch aufklappenden Heckklappe, der von 532 bis zu 1.586 Litern reicht, je nach Konfiguration. Ein frei stehendes, 15 Zoll großes Touch-Display bietet in zwei Screens eine logische und selbst erklärende Menüführung. Die verfügbaren Apps können individuell konfiguriert werden.
Zur Version „Pro S“ gehören unter anderem eine zehnfarbige Ambiente-Beleuchtung, automatisch gesteuerte Luftausströmer, das Navigationssystem „Discover Pro Max“ und ein Sprachassistent. Die ergoActive-Sitze bieten individuell konfigurierbare Druckpunktmassage. Das Panoramadach mit Smartglas lässt sich elektronisch entweder klar oder blickdicht verwandeln. Unter den zahlreich verbauten Assistenzsystemen sei exemplarisch der Park-Roboter erwähnt.
Und wie fährt sich der PS-starke BEV-Beau, der in der ID.7-Familie die Rolle des Top-Modells übernimmt?
Zunächst: Da die Räder vorn nur lenken, aber keinen Antrieb generieren, muss man beim VW ID.7 mit einem engen Lenkeinschlag rechnen und, infolge der neu kalibrierten Lenkung, mit hohem Fahrvergnügen auf der Landstraße. Ein Wendekreis von 10,90 Metern (Datenblatt) verdient Respekt. Allein der Grundsteinstellung des DCC-Fahrwerks, dessen Dämpfer pro Rad in Sekundenbruchteilen reagieren, hätte ein wenig Härte gutgetan. Das lässt sich aber über den Sport-Modus quasi nachholen.
Zum Antrieb: Die Gleichstrom-Ladeleistung im ID.7 pro S steigt gegenüber der kleineren Batterie zum ID.7-Markstart von 175 auf 200 kW. Beide lassen sich, bei aktiver Routenführung, vorkonditionieren. So nehmen sie in nur zehn Minuten Strom für 205 Kilometer auf. An einer Wallbox dauert das völlige Aufladen bis zu acht Stunden.
Stichwort Optionen: Wer mit dem ID.7 sympathisiert, sollte auf jeden Fall die Multistopp-Routenplanung als Feature einkalkulieren: Dabei beobachtet das Navigationssystem die Landkarte, die verbleibende Reichweite und die Kapazität der Ladesäulen. Heißt: Die Routenplanung kann, je nach Situation, anstatt eines einzigen langen zwei kürzere Ladestopps empfehlen. Das bedeutet Zeitersparnis. Vielfahrer können den Akku schonen durch die Nutzung des Features Care Mode: Damit wird ein Ladevorgang beendet, wenn 80 Prozent erreicht sind. Care Mode kann aber auch deaktiviert werden.
Fotos: Matthias Elwert/Dennis Weber, Volkswagen
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